Mit Hängen und Würgen

ll neuSpielerische Highlights sind selten zu erwarten, wenn es in den Niederungen einer Tabelle um die „nackten“ Punkte geht. So auch geschehen beim sonntagmorgendlichen Duell des bisher punktlosen Tabellenvorletzten BSG Eternit gegen den Tabellensiebten OSC Berlin, die mit bisher geholten 6 Punkten knapp Anschluss an das Mittelfeld halten. Die gewannen letztlich auch dieses „Auswärtsspiel“ in ihrem „Wohnzimmer“ mit 4:2 (1:1 2:1 1:0) und halten weiterhin Anschluss an bessere Platzierungen.

Nahezu ausgeglichen war die Stärke beider Teams, 16 Feldspieler und Dennis Heyll sollten die ersten Punkte holen gegen 15 OSC‘er, bei denen mit Lilly-Ann Riesner und Larissa Pasche zwei weibliche Goalies aufgeführt waren. Und es ging auch gleich gut los, die einigen Zuschauer hatten kaum die Eisfläche umrundet, als es schon 0:1 stand. Norman Schumann hatte die Neuköllner nach 47 Sekunden mit dem ersten Angriff in Führung geschossen. Bemüht um einen ruhigen Spielaufbau brachten sie die defensiv eingestellte BSG dadurch ins Spiel und die erzielten in der 6. Minute durch Bastian Schmidl den Ausgleich. Es ging zwar danach Hin und Her, gute Torchancen blieben aber Mangelware und die beiden frühen Tore hatten bis zur ersten Pause Bestand.

Etwas über zwei Minuten waren im zweiten Abschnitt gespielt, als ein leichter Schuss auf das Tor der Neuköllner kam, Lilly-Ann Riesner nahm ihn auch ebenso leicht an, aber leider prallte ihr der Puck ein Stück zu weit von ihrer Kelle, der nachsetzende Bastian Schmidl nahm das Geschenk dankbar an und brachte die BSG in Führung. Danach zeigte sich die BSG im Aufbau ein bisschen gefälliger, vermochte jedoch kein Kapital daraus zu schlagen. Der OSC probierte sich immer wieder mit Einzelvorstößen, lief sich jedoch gegen die konsequent zurückarbeitenden Betriebssportler immer wieder fest. Ein Schreckmoment dann in der 29. Minute. Nach einem Zweikampf geriet Sven Hannemann hinter dem eigenen Tor aus dem Gleichgewicht und schlug seitlich in der Bande ein. Das war für ihn das Ende in diesem Spiel, er wurde mit einer Trage von Eis gebracht. (Nachtrag d. Red.: Bei einer Untersuchung in einem Krankenhaus wurde eine Prellung der Hüfte diagnostiziert). Nach dieser Situation war der OSC sichtlich um den Ausgleich bemüht, es bedurfte aber einiger kleiner Strafen, um Platz auf dem Eis zu schaffen. Und daraus schlugen die Neuköllner mit dem nötigen Glück Kapital. Erst war es ein Schlagschuss von Chris Matiaschek, der den Weg in das Tor vom sehr gut agierenden Dennis Heyll fand (2:2/33.), dann eine Konfusion vor dem Tor der Betriebssportler, in der Martin Breitkopf im Nachstochern die Scheibe förmlich über die Linie „quälte“ (2:3/34.). So blieb es auch bis zur zweiten Pause.

Auch in den letzten 20 Minuten blieben die Betriebssportler optisch gefälliger, aber leider ebenso erfolglos. Der OSC blieb mit den Zuspielen auf seine schnellen Leute bei seiner Linie und hatte damit mehr Erfolg. Kevin Fleck auf Sebastian Schramm und der wiederum auf Norman Schumann, der dann zum vierten Treffer für die Neuköllner vollendete (45.). Die BSG setzte nun auf mehr Risiko, aber der Erfolg blieb einfach aus. Und so spielte nun auch der Faktor Zeit gegen sie und die Uhr lief ohne Gnade runter. Und als es an der Zeit war, alles auf eine Karte zu setzen z. B. durch die Herausnahme von Dennis Heyll, beraubten sie sich selbst ihrer letzten Chancen. Drei Minuten vor Schluss holten sie sich nacheinander drei kleine Strafen ab, so dass sie die letzte verbleibende Zeit mit 3 gegen 5 agieren mussten. Unglücklich und unnötig vor allen Dingen dann, wenn man die Berliner Schiedsrichter kennt und weiß, dass einige doch schnell auf besonders emotionale Äußerungen reagieren. Aber dem OSC war es egal, er brachte das Ergebnis über die Zeit und hält mit 9 Punkten Anschluss an bessere Plätze. Die BSG hätte einen Punkt oder sogar mehr verdient gehabt, aber mit ihrer Abschlussschwäche und zum Teil unnötigen Strafen hat sie sich um mehr gebracht.

Yvonne Fleck (Co-Trainerin OSC): „Glücklicherweise haben wir uns noch rechtzeitig gefunden und die drei Punkte geholt“

Tore:

0:1 (00:47) Schumann (Schauer, Eckelt), 1:1 (05:12) Schmidl (Dittrich, Kulis)

2:1 (22:27) Schmidl (Kulis, Dittrich), 2:2 (32:09) Matiascheck (Breitkopf, Schramm), 2:3 (33:14) Breitkopf (Gölles)

2:4 (44:04) Schauer (Schramm, K. Fleck)

Strafen: BSG 16 (2/8/6) - OSC 14 (2/6/6)