Überzahl? Unterzahl? Total egal!

ll neuVier Tore bei eigener Unterzahl und das überzeugende „Aktiv-Comeback“ eines ehemaligen langjährigen FASS-Akteurs sorgten am Samstagabend im Eisstadion Neukölln für einen deutlichen 8:2-Erfolg über die Weddinger und damit auch für einen vorübergehenden Platz in den Playoff-Rängen der Landesliga Berlin. So lässt es sich entspannt über die folgende Zwangspause kommen.

Mit fast gleicher numerischer Anzahl an Feldspielern (16/14) sowie einem Torwart (Lilly-Ann Riesner/Dennis Gembus) traten beide Teams an diesem nicht kalten, aber doch sonst eher unfreundlichen Abend an, wobei die Luftfeuchtigkeit durch leichten Nebel ihren Anteil hatte.

Das dritte Senioren-Team des FASS hatte zu Saisonbeginn mit einem 8:7-Erfolg über die 1b des Schlittschuhclub’s für Beachtung gesorgt, sodass das Team von Fred Fleck gewarnt war, dieses Aufeinandertreffen nicht auf die leichte Schulter zu nehmen. Und das taten die Akteure auch nicht, denn zwei frühe Tore durch Michael Reinhardt (3. Spielminute) und Sven Mönch (4,) brachten erstmal Ruhe in negative Gedanken; das 3:0 durch Marvin Melian (9.) schon die „gefühlte“ Vorentscheidung; zu zielstrebig und defensiv sicher trat der OSC gegen die bis dahin bemühten, aber offensiv eher harmlosen Gäste auf. Aus unerklärlichen Gründen verflachte das Spiel zusehends nach dem dritten Treffer, was sich nicht nur bis zum Drittelende …

… sondern auch darüber hinaus bis fast zum Ende des zweiten Drittels hinzog. In dieser Zeit hätte man als Zuschauer durchaus in Ruhe essen gehen können, ohne etwas Entscheidendes zu verpassen. Spielerische Akzente wurden Mangelware, eigentlich war es Lauftraining mit Körperkontakt und Frustaufbau, weil beiden Teams nicht mehr viel gelang. Strafen gegen beide waren eine Folge davon, was in einer großen Strafe (5 + Spieldauer) gegen Pascal Bock wegen eines Kniechecks an Konstantin Mathea gipfelte (36.). Diese Unterzahl brachte für FASS den ersten Treffer durch Gustav Nygren (39.), die Antwort von Bo Schauer zum 4:1 70 Sekunden später beendete dieses zweite Drittel.

Der Schlussabschnitt war zwar weiterhin geprägt von Nickligkeiten, aber nun wurde auch wieder Eishockey gespielt. Innerhalb von vier Minuten erhöhten Norman Schumann (41.), Michael Reinhardt (44.) und Sven Mönch (45.) in Unterzahl mit teilweise sehenswerten Alleingängen auf 7:1; das 7:2 durch Kevin Pfennig war Ergebniskosmetik. Sven Mönch setzte mit seinem dritten Tor den Schlusspunkt in diesem letzten Spiel vor der Zwangspause.

Fazit: Wenn das OSC-Landesligateam will, dann kann es; und wenn die Spieler richtig wollen, dann können sie es auch richtig gut, sodass es richtig doll Spaß machte zuzusehen. Aber wehe, sie wollen nicht. Auffällig waren die „Scorerkönige“ des Abends mit Norman Schumann (1 Tor, 3 Assists), Sven Mönch (3/1) und Michael Reinhardt (2/3).

Nebenbei eine Anekdote zu dem reaktivierten Michael Reinhardt: 2004 war er von den Capitals zu FASS gewechselt, wo er 15 Jahre (!) blieb. In deren Nachwuchsmannschaften war er als erfolgreicher Stürmer aktiv; im Seniorenbereich wurde er zum Verteidiger umfunktioniert. Naja, die Stürmervergangenheit war gestern Abend durchaus zu sehen und die kann er ja vielleicht auch an den Nachwuchs des OSC vermitteln …

OSC Berlin vs. FASS Berlin 1b 8:2 (3:0 1:1 4:1)

1:0 (02:40) Reinhardt (Schumann), 2:0 (03:11) Mönch (Schumann, Reinhardt), 3:0 (08:57) Melian (Reinhardt); 3:1 (38:13) Nygren (Müller) PP1, 4:1 (39:23) Schauer (V. Fleck) UZ1; 5:1 (40:55) Schauer (Mönch) UZ1, 6:1 (43:26) Reinhardt UZ1, 7:1 (44:14) Mönch UZ1, 7:2 (45:09) Pfennig (F. Müller) PP1, 8:2 (48:29)

Strafen: OSC 35 + SpD (Bock, Kniecheck) (8/31/16) – FASS 20 (8/6/6)

Schiedsrichter: Betnerowicz, Timofeew